BMP Greengas, Landwärme & E.ON Bioerdgas fordern frühere Anhebung der THG-Quote und mehr Klimaschutz im Verkehr

BMP Greengas, Landwärme & E.ON Bioerdgas fordern frühere Anhebung der THG-Quote und mehr Klimaschutz im Verkehr

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MÄRZ 2021

BMP GREENGAS, LANDWÄRME & E.ON BIOERDGAS FORDERN FRÜHERE ANHEBUNG DER THG-QUOTE UND MEHR KLIMASCHUTZ IM VERKEHR 

Landwärme, E.ON Bioerdgas und bmp greengas sprechen sich für mehr Ambition in der Umsetzung der EU-Vorgaben für Erneuerbare im Verkehr (RED II) aus. Die Biomethanhändler fordern eine frühere Erhöhung der Treibhausgasminderungsquote. Außerdem plädieren sie dafür, dass die ungeprüfte Zulassung von Abfallstoffen aus der Palmölproduktion zur Erzeugung von fortschrittlichen Biokraftstoffen abgeschafft wird. WENIGER >

Mit ihren aktuellen Vorschlägezur Minderung der Treibhausgase im Verkehr vergibt das Bundesumweltministerium Chancen auf schnellen Klimaschutz im Verkehr, kritisiert die Biomethanbranche. Die Geschäftsführer der führenden Biomethanhandelsunternehmen Landwärme – Zoltan Elek –, bmp greengas – Matthias Kerner – und E.ON Bioerdgas – Uwe Bauer –äußern sich zur Gesetzesvorlage zur Umsetzung der EU-Erneuerbare-Energien-Richtlinie RED II besorgt. Zwar hat die Regierung den ersten Entwurf nun schon zweimal korrigiert“, sagt Matthias Kerner, Geschäftsführer der bmp greengas. „Aber die Anpassungen reichen noch längst nicht aus, um insbesondere die kurzfristigen Klimaziele zu erreichen. Da muss nachjustiert werden. 

 

Das Umweltministerium plant einen sehr langsamen Anstieg der Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) bis 2025. Erst 2026 ist ein beschleunigter Anstieg vorgesehen. „Die Erhöhung kommt unnötig spät und steigt zu langsam“, stellt E.ONBioerdgas-Geschäftsführer Uwe Bauer fest. „Das sind verpasste Chancen im Klimaschutz. Eine höhere THG-Quote kann und soll möglichst schon in diesem Jahr kommen, fordert er. Das Bundesumweltministerium begründet den zögerlichen Anstieg mit einer Sorge um Erfüllung für die quotenverpflichteten MineralölkonzerneDabei ist die unbegründet: „Eine höhere Quote kann mit den vorhandenen Erfüllungsoptionen schon jetzt übererfüllt werden“, erklärt Landwärme-Chef Zoltan Elek. Mindestens 7 Prozent in 2021 sind marktnah und problemlos möglich. Wir müssen dieses Potenzial dringend nutzen, um so schnell wie möglich die Emissionen auf der Straße zu reduzieren, wenn Deutschland die eigenen Ziele aus dem Klimaschutzgesetz ernst nehmen und erreichen will.“  

 

2022 muss die Quote noch ambitionierter ansteigen. Denn: Dann soll die geplante Dreifachanrechnung der E-Mobilität auf die THG-Quote startenMit der Mehrfachanrechnung soll der Hochlauf der Elektromobilität zusätzlich gefördert werden. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Allerdings wird Ladestrom damit einen größeren Raum in der Quote einnehmen. Um genügend Platz auch für andere alternative Kraftstoffe mit einem positiven Klimaeffekt zu schaffen, ist 2022 ein größerer Sprung auf mindestens 10 Prozent notwendig“, schlägt Elek vor.  

 

„Biokraftstoffe sind für baldige Emissionsreduktionen im Verkehr unverzichtbar,“ so Bauer. „Der verbrennungsmotorische Kraftfahrzeugbestand ist weit verbreitet und kann kurz- und mittelfristig effektiv über Biokraftstoffe klimaverträglicher gemacht werden“, erklärt er. „Wenn der Verbrennungsmotor bei den PKW absehbar an Bedeutung verliertkann der vorhandene Biokraftstoff dann weiterhin im Schwerlastverkehr sowie in der Luft- und Seefahrt eingesetzt werden. 

 

Außerdem zeigen die Biomethanhändler deutliches Unverständnis, dass das Bundesumweltministerium Abwasser aus der Palmölproduktion (Palm Oil Mill Effluents, POME) als Einsatzstoff für fortschrittliche Kraftstoffe anerkenntNebenprodukte der klima- und umweltschädlichen Palmölerzeugung auf die gleiche Stufe zu heben wie nachhaltigere europäische Einsatzstoffe ist ökologischer und ökonomischer Unsinn“, kritisiert Elek. Schließlich müsse POME aus Südostasien auch erst einmal nach Europa gelangen. Wenn man diese Abfallstoffe nutzen wolle, dann besser direkt in Südostasien zur Strom- und Wärmeerzeugung. 

 

POME stehen aber mit großem Mengenvolumen zur Verfügung und haben das Potential, eine Unterquote für fortschrittliche Biokraftstoffe europaweit in Höhe von über 2 Prozent zu erfüllen. Damit steht ein auf ganzer Linie abzulehnender Stoff in Konkurrenz zu den Substratmengen hierzulande“, ergänzt Kerner. „Palmöl selbst verschwindet bis 2026 gänzlich aus der Biokraftstoffproduktion. Warum nicht auch POME?“ 

 

Die drei Geschäftsführer sind sich einig: Jegliche unmittelbare wie mittelbare Förderung der Palmölproduktion steht in krassem Widerspruch zur Klima- und Umweltpolitik sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene und hat in der Unterquote für fortschrittliche Kraftstoffe nichts verlorenFür mehr Klimaschutz im Verkehr bedarf es hingegen einer höheren und damit ambitionierten Quote und damit mehr Raum für fortschrittliche Kraftstoffe. 

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